Paul Schneider (1897–1939) und der Schulstreik

Shownotes

In der sechsten Folge geht es um die Idee eines Schulstreiks in der Nazi-Zeit und um einen mutigen Dorfpfarrer, der die Nazis herausforderte. Text: Prof. Dr. Thomas Martin Schneider, Sprecher: Prof. Dr. Andreas Mühling.

Bei der Produktion kooperieren die Kommission der Evangelischen Kirche für Kirchengeschichte und die Evangelische Akademie im Rheinland.

Redaktion: Dr. Bettina Förster Internetseite der Evangelischen Akademie im Rheinland: https://ev-akademie-rheinland.ekir.de/start/home/

Transkript anzeigen

00:00:01: Reinische Kirchengeschichten, der Podcast.

00:00:06: Heute geht es um...

00:00:08: ...um die Idee eines Schulstreiks in der Nazizeit und um einen mutigen Dorffahrer, der die Nazis herausforderte.

00:00:18: Was geschah?

00:00:20: Lange vor Fridays for Future, nämlich bereits im November, die Erwug Farrer Paul Schneider, der aus dem Hund zurückkam, den Aufruf zu einem Schulstreik.

00:00:33: Schneider war ein Gegner der Nazis und war verhaftet worden.

00:00:37: Aus dem Gefängnissen Koblenz schrieb er an den Hilfsrediger Leo Kemper, der ihn in seinem Fahramt in Dickenschied und Womrat vertrat.

00:00:47: Ich hielt den Schulstreich für Geboten.

00:00:51: Von uns sollte das Signal zum Schulstreich ausgehen.

00:00:56: Freilich wollte Schneider nicht die Schülerschaft, sondern die Eltern zum Schulstreich aufrufen.

00:01:03: Und natürlich ging es ihm auch noch nicht um den Klimaschutz, sondern um den Erhalt der Konfessionschulen, die die Nazis in Gemeinschaftsschulen überführen wollten, um sie etiologisch besser beeinflussen und kontrollieren zu können.

00:01:18: Schneiders Kampf für die Konfessionschulen dürfte heute kaum noch Unterstützung finden.

00:01:24: Wie wichtig er für Schneider war, geht aus seinem Brief an Leo Kemper hervor.

00:01:30: Sie dürfen ruhig den Eltern sagen, Um dieser Dinge willen, seße ich im Gefängnis.

00:01:35: Wenn Sie jetzt die Gemeinschaftsschule und sei es auch unter Protest hinnehmen, so würden Sie meinen Kampf und meine Verantwortung verraten.

00:01:48: So unverständlich uns heute Schneiders Engagement in dieser Sache auch sein mag, erforderte damit zugleich ein, dass die Nazis sich an das damals geltende Recht und die Gesetze halten.

00:02:01: und dass sie den Elternwillen respektieren.

00:02:04: Am wichtigsten aber war ihm zweifellos, dass das Evangelium an die nachkommenden Generationen weitergegeben wird.

00:02:12: Neunzehnhundertneinunddreißig wurde Paul Schneider im Konzentrationslager Buchenwald ermordet.

00:02:25: Die Erinnerung an einen mutigen Dorffahrer, der sich im nationalsozialistischen Unrechtstaat nicht verbiegen ließ, und ohne Rücksicht auf das eigene Leben für geltendes Recht und für die Weitergabe des christlichen Glaubens

00:02:55: eintrat.

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